02.10.2013 – „Feuerwehr ist sexy“
sk. Gescher. „Die Feuerwehr ist sexy – man muss Lust und Spaß daran finden!“, mit diesen Worten ermutigte Stadtbrandinspektor Christian Nolte junge Menschen, sich in der Feuerwehr zu engagieren. Auch bei den Feuerwehren ist der demografische Wandel zu erkennen, so dass frühzeitig Nachwuchs gefördert werden muss.
Zur Jahreshauptversammlung trafen sich die Freiwillige Feuerwehr und der Stadtfeuerwehrverband, der rund 230 Mitglieder vertritt, im Gerätehaus. Als stellvertr. Bürgermeister dankte Günter Schültingkemper den Wehrmännern für ihre stete Einsatzbereitschaft. „Ihr seid das Ruhekissen für die Bevölkerung unserer Stadt“, meinte er. Der freiwillige Dienst verdiene dabei hohen Respekt. Er wünscht sich auch in Zukunft „ein starkes Team für den spannenden Dienst“.
Nur kurz ließ Nolte das Geschäftsjahr Revue passieren. Als Highlight des Jahres bezeichnete er das 50-jährige Bestehen des Lz-Hochmoor, das im Sept. gefeiert wurde. „Viele Einsätze haben uns gefordert“ und erinnerte an das Unwetter am 20.6. d.J. Hier habe sich die Kreisbereitschaft bewährt. Nicht wenige Gescheraner haben sich seinerzeit gewundert, dass die Helfer aus Bocholt, Isselburg oder Rhede kamen.
Einen kleinen Blick in die Zukunft wagte er, als er den Brandschutzbedarfsplan ansprach. Gescher wird nicht umhin kommen, einen hauptamtlichen Gerätewart einzustellen, werden die Arbeiten an Gerätehaus, Fahrzeugen und Gerät immer aufwendiger. Als nicht „Stand der Technik“ wurde das 30 Jahre alte Gerätehaus bezeichnet, so dass auch hier Sanierungs-, An- und Umbauarbeiten anstehen.
Mit lediglich 209 Fördermitgliedern steht der Stadtfeuerwehrverband „recht bescheiden da“, so Andreas Rudde. Aufgrund der klammen Finanzlage konnten kaum Investitionen getätigt werden. Dennoch soll im kommenden Jahr ein sogenannter „Brandcontainer“ bestellt werden, in dem die Wehrmänner Brandsituationen wie z.B. einen Flash-over hautnah erleben und damit umzugehen lernen. Er forderte seine Kameraden im Freundes-, Familien und Bekanntenkreis Fördermitglieder zu werben „damit wir auch in Zukunft über das Maß tätig sein können!“ (www.feuerwehr-gescher.de)
Als Eckpfeiler der Sicherheit einer jeden Stadt bezeichnete stellvertr. Kreisbrandmeister Karl-Heinz Decker (Bocholt) die Feuerwehren. Doch sei auch eine Freiwillige Feuerwehr nicht zum Nulltarif zu haben auch wenn diese die kostengünstigste Variante sei… Er betonte, dass Feuerwehrdienst kein Freizeitspaß sondern verantwortungsvolle Arbeit für den Mitmenschen sei. Es sei wichtig, junge Menschen für die Feuerwehr zu begeistern. Den richtigen Weg habe die Feuerwehr Gescher mit der Jugendfeuerwehr eingeschlagen. „Die Feuerwehr muss für junge Menschen attraktiv bleiben“, so Deckers. Als dramatisch bezeichnete er Tagesverfügbarkeit zwischen 8 und 18 Uhr. Trotz gesetzl. Reglung ist es nicht jedem Feuerwehrmann möglich, die Arbeitsstelle zu verlassen um bei einem Einsatz tätig zu werden. Hinzu komme die häufige Pendlertätigkeit. Er appellierte an Arbeitgeber, hier tolerant zu sein.