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Hilfe auch in 23 Metern Höhe

Ruthmann-Mitarbeiter Alfons Litmeier (r.) erläuterte den Vertretern von Stadt und Feuerwehr an einem Steiger, wie das neue Hubrettungsgerät für Gescher in etwa aussehen und funktionieren wird. (Fotos: Jürgen Schroer)

Gescher/Hochmoor. Christian Nolte steht am Bedienpult und deutet auf vier Lämpchen. „Bei Grün ist das Fahrzeug standsicher, wir können hoch“, erläutert der Stadtbrandinspektor. Langsam fährt der Teleskopmast aus, die Arbeitsbühne des Ruthmann-Steigers mit Feuerwehrchef und Bürgermeister an Bord gleitet sanft gut 20 Meter in die Luft. „Diese Höhe erreichen wir bei künftigen Rettungseinsätzen“, informiert Nolte. Bei Ruthmann lässt die Stadt Gescher ein Rettungshubgerät für die Feuerwehr bauen, das im Spätherbst ausgeliefert werden soll. Rund 370.000 Euro wird dieses Mehr an Sicherheit die Stadt kosten.

Noch gibt es das neue Fahrzeug mit Mercedes-Benz-Gestell nur in Einzelteilen. „Die Stahlelemente sind fertig, jetzt müssen wir noch verschiedene Montagedetails abklären“, erläuterte Ruthmann-Mitarbeiter Alfons Litmeier beim Ortstermin mit Bürgermeister und Feuerwehr den Arbeitsstand. Voraussichtlich ab Juli würden die Stahlteile auf das Fahrgestell gebracht. In der Folgezeit werde die spezielle Feuerwehrtechnik installiert. Am Ende soll die Feuerwehr Gescher ein Fahrzeug bekommen, das multifunktional nutzbar ist – und Ruthmann hofft, mit Hubrettungsgeräten für Feuerwehren ein neues Marktsegment zu erobern. Nach Auskunft von Gebietsverkaufsleiter Bernd Wiesmann steht das Gescheraner Unternehmen am Beginn einer vielversprechenden Zusammenarbeit mit dem Nutzfahrzeug-Hersteller Iveco.

Den Anstoß für diese Entwicklung hat der Auftrag der Stadt Gescher gegeben. Für die Menschenrettung aus höheren Gebäuden ist die Gescheraner Wehr bislang auf die Drehleitern aus den größeren Nachbarstädten angewiesen. „Damit lässt sich die vorgesehene Hilfsfrist von zwölf Minuten nicht einhalten“, weiß Nolte. Als Alternative zur wesentlich teureren Drehleiter habe sich die Stadt Gescher für die Anschaffung eines Fahrzeuges mit Teleskopmast und Rettungsbühne entschieden, das zusammen mit Ruthmann auf die örtlichen Bedürfnisse „maßgeschneidert“ wird. Es wird in Zukunft vorrangig der Menschenrettung dienen. Auch Löschen wird von der Rettungsbühne aus möglich sein – die Wasserführung ist ein Detail, an dem die Techniker zurzeit noch feilen.

„Für den Einsatz im innerstädtischen Bereich ist das Fahrzeug optimal“, weiß Nolte. Mit einer Länge von knapp acht Metern könnten alle neuralgischen Punkte in Gescher erreicht werden. Für die „Arbeitsstellung“ sei kein zusätzlicher Platzbedarf erforderlich. Die Rettungsbühne erreicht eine Höhe von 23 Metern und hat eine seitliche Reichweite von 17 Metern. Die Tragkraft liegt bei 275 Kilogramm.

Bürgermeister Effkemann (l.) und Stadtbrandinspektor Nolte testen die Arbeitshöhe des Hubrettungsgerätes.

„Wir investieren hier in die Sicherheit der Gescheraner Bürger“, stellte Bürgermeister Effkemann fest. Er hoffe, dass der Prototyp für Gescher auch für andere Kommunen interessant sei. Wenn das neue Fahrzeug kommt, wird ein altes Löschgruppenfahrzeug in Gescher ausgemustert.

Quelle: Gescherer Zeitung vom 27.05.2010

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