Im Ernstfall entscheiden Hausnummern
Hier setzt die Kritik an, die Ordnungsamtsleiter Berthold Entrup, Stadtbrandinspektor Christian Nolte und Karl Bischop als Leiter der Rettungswache Gescher unisono äußern: „An vielen Häusern im Außen- wie Innenbereich Geschers fehlen die Hausnummern oder sie sind falsch, sprich von der Straße aus unsichtbar, angebracht.“ Das genau ist der Dreh- und Angelpunkt, den das Ordnungsamt einfordert: „Die Nummern müssen gut lesbar und von der (Hauptzufahrts)straße aus sichtbar sein“, fordert Entrup. Da, meint Feuerwehrchef Nolte, erziele Gescher eine Trefferquote „von maximal 50 Prozent“. Viel zu wenig, monieren diejenigen, die bei Brand, Not- und Unfall helfen sollen. „Wenn dann die große Suche nach dem richtigen Haus beginnt, gehen wertvolle und unwiederbringliche Minuten verloren“, mahnen die Retter.
Sie fordern deshalb die Bürger auf, ihr Anwesen zu inspizieren und gegebenenfalls (neue) Hausnummern gut sichtbar zu platzieren. „Wir wollen nicht sofort die Keule schwingen und Bußgelder androhen, sondern bitten freundlich um Überprüfung. Aber wir werden im Laufe des Jahres überprüfen, ob sich die Lage gebessert hat“, sagt der Ordnungsamtsleiter.
Dabei seien Wehr und Rettungsdienste bemüht, jene Hilfefristen einzuhalten, die im Brandschutzbedarfsplan genannt sind. „Aber das kann zum massiven Problem werden, wenn eine Hausnummer nicht zu finden ist.“ Tückisch, wissen die drei, ist das besonders auch in einer Bauernschaft wie Harwick, die sich wie ein Gürtel um Gescher zieht. „Wenn man da von der falschen Seite kommt, fährt man um den ganzen Pudding. Wieder gehen wertvolle Minuten verloren“, sagt Nolte. Er empfiehlt den Gescheranern außerdem, Außenbeleuchtungen einzuschalten, wenn sie Notdienste gerufen haben. Neben der Hausnummer helfe das ebenfalls weiter.
Noch etwas gibt Nolte zu bedenken: „Im ärztlichen Notdienst sind heute meist ortsfremde Retter und Helfer unterwegs. Die brauchen dringendst die richtige Weisung durch gut sichtbare Hausnummern.“