„Nicht alles geht spurlos vorüber“ – Wehrführer beginnt 3. Amtszeit
Quelle: Gescherer Zeitung vom 06.10.2011
Gescher. Für den Gescheraner Christian Nolte hat die dritte Amtszeit als Stadtbrandinspektor begonnen. Mit dem 43-jährigen Versicherungsfachmann sprach unser Redaktionsmitglied Jürgen Schroer.
Sie übernehmen für weitere sechs Jahre das Amt des Stadtbrandinspektors in Gescher. Was reizt Sie an dieser Aufgabe?
Nolte: Ich habe in den letzten zwölf Jahren meiner Tätigkeit eine Vielzahl von Menschen und Firmen kennengelernt. Man kommt in Bereiche, die vielen anderen verschlossen bleiben, und trifft Leute, die man sonst nicht kennenlernen würde. Manchmal natürlich auch in Ausnahmesituationen, was eine große Herausforderung ist.
Ist die Gescheraner Wehr mit Fahrzeugen und Gerät gut ausgerüstet?
Nolte: In dieser Hinsicht ist unsere Wehr gut aufgestellt. In Gescher wurde der so genannte Brandschutzbedarfsplan mit Unterstützung aller Beteiligten schnell und zielgerichtet umgesetzt. Neben den Vorteilen im Einsatz ist das aber auch unabkömmlich für die Motivation von uns ehrenamtlichen Helfern.
Wie hat sich das Aufgabenspektrum der Feuerwehr in den letzten Jahren verändert? Was sind die Herausforderungen der Zukunft?
Nolte: Das Spektrum hat sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert, zu spüren sind aber der höhere Anspruch und die Erwartungshaltung der Bürger an die Feuerwehr. Herausforderungen für die Zukunft sind auch schon im Brandschutzbedarfsplan festgeschrieben; hier gilt es, die Gerätehäuser für den neuen Bedarf zu verändern und die Pflege der Fahrzeuge und Geräte langfristig zu sichern.
Wie gehen Sie persönlich mit belastenden Einsätzen um, etwa einem tödlichen Verkehrsunfall?
Nolte: Wichtig ist hier das Gespräch mit den Kameraden nach dem Einsatz. Wenn man dann das Fazit ziehen kann, dass wir alles Menschenmögliche getan haben, um eine Person zu retten, beruhigt das schon. Ich kann aber nicht behaupten, dass alles, was man erlebt und zu sehen bekommt, spurlos an mir vorübergeht.